Paddeln und Pennen…. In den Ardennen! 

Die Einladung zur Familien-Einsteiger-Jugend-Wanderfahrer-Gelegenheitspaddler-
Geselligkeits-Maitour vom 28.April bis 01. Mai 2023

erfolgte bereits Ende 2022. So hatten wir genügend Zeit uns auf die Zeit mit hoffentlich herrlichem Wetter vorzubereiten, die Trainingszeiten wahrzunehmen und Stellplätze oder auch andere Unterkünfte vorzubestellen.

Der Campingplatz liegt 4 km von Dinant entfernt in einem Mäander der Lesse. Er grenzt an den wunderschönen Gutshof Ferme de Pont à Lesse und erstreckt sich auf einer Fläche von 11 ha entlang des Flusses. Letztlich fanden sich auf einer schönen großen Wiesenfläche am Fluss drei Wohnwagen, ein Wohnmobil, zwei Zelte … und das wunderbare neue WSF-Gruppenzelt.

Außer den Stellplätzen gibt es auch sogenannte Pods zu mieten, lustige Gebilde in der Form eines Holzfasses, in denen zwei (und zur Not auch drei) Personen wohnen können. Auch von dieser Möglichkeit machen drei „Paare“ Gebrauch.

17 Paddeler:innen und paddelaffine Leute folgten der Einladung. Das waren Benjamin und Sandra, Günter und Karin, Udo und Gabi, Margot und Stefan, Kurt und Ulrike, Jutta und Barbara, Natalia, Frank und Sohn Sven, Sabine und Andreas, der sein Fahrrad in den Ardennen ausführen wollte.

Wir alle trafen im Laufe des 28. Mai auf dem Campingplatz Villatoile nahe bei Anseremme / Dinant ein. Die Boote und weiteres Material waren bereits am vorhergehenden Mittwoch auf zwei Hänger verladen worden und bildeten die Vorhut, DANKE an das „Zugpersonal“ und vor allem an diejenigen, die das noch unbenutzte Gruppenzelt errichteten, freundlich mit Biertischen und -bänken einrichteten und auch bereits zwei Grills startklar machten! Sogar Brötchen, Baguettes und Croissants für den nächsten Morgen konnten vorbestellt werden.

Als sich alle eingerichtet hatten, trafen wir uns zum Essen (jede „Wohngruppe“ hatte für sich vorgeplant), Trinken, Schwatzen im großen Zelt, das inzwischen ein wenig geheizt war, da Gaskocher und -grills schon einmal getestet wurden. Für den nächsten Tag wurde besprochen, die Lesse, die glücklicherweise genügend Wasser für die Nutzung durch Paddelboote führte vom ca. 16 km flussaufwärts gelegenen Kajakverleih Houyet bis zum heimischen Standplatz zu befahren.

Der Abend verlief mit fröhlichen Erzählungen über Paddelerlebnisse, berichten kann ich nichts, die Müdigkeit trieb uns früh ins POD, unser Holzfass.

Für den nächsten Morgen stand die Abfahrt um 10 Uhr an, was wir auch locker einhielten. Am Startplatz wunderten wir uns über große Gruppen warm in Daunen gehüllter Menschen, die über die Rollvorrichtung ganz ohne Spritzdecken, Helme und wasserfeste Kleidung ins Wasser glitten. So ist das auf der Lesse, manchmal sind bis zu 2.000 Boote auf dem Wasser oder dem Rücktransport!

Nachdem die Transportfahrzeuge mit ihren Hängern wieder zum heimischen Platz und die zugehörigen Paddler:innen wieder zum Startplatz gebracht worden waren, durften auch wir die Rolle benutzen und glitten kommod und unfallfrei aufs Wasser, das uns flott beim Paddeln unterstützte. Die ersten 8,5 km bis zum Pausenplatz (Camping Paradiso) waren nach 1,5 Stunden geschafft, eine Fahrt durch herrliches Grün auf freundlichen Wellen. Margot führte die Gruppe der bunten Boote – wir waren mit neun Einern und drei Duos unterwegs. Benjamin hütete den Zusammenhalt.

Wer mochte, konnte im Paradiso warmen Kaffee, bleiche Pommes oder aber die mitgebrachten Brote verzehren, dann ging es weiter auf der Strecke mit kleinen Schwällchen und einem kleinen Wehr. Dieses zeigte sich hinter einem wild romantischen Schloss, das auf einer Felshöhe über dem Fluss gebaut war. Ganz kenterfrei meisterten wir das Wehr nicht alle, die Nähe zum Seitenstein schätzte Udo falsch ein und gewann damit die Krone des Tages. Er nahm´s mit gutem Mut, später sollte ihm ein Warmgetränk weiterhelfen.

Nach einer weiteren Stunde waren wir dann wieder an unserem Campingplatz, entweder war der Ausstieg direkt an der Wiese möglich oder ein paar Hundert Meter weiter nach einer kleinen Rutsche am Ende des Campinggeländes. Dort konnte man noch ein wenig „spielen“ und üben.

Dann war Zeit zum Duschen und zur Vorbereitung des gemeinsamen Abendessens mit Grillen, Salaten und Soßen. Lecker, so konnten wir alle in die Küchen der Anderen schnuppern. Und gemütlich war´s im warmen Zelt.

Für den nächsten Tag besprachen wir die Fahrt vom Camping Paradiso, entweder bis zu „unserem“ Platz oder weiter bis zur ersten Anlegestelle an der Maas, also noch einmal ca. 4 km mehr. Der Tag begann mit kaltem Hochnebel, der sich freundlicherweise bald verzog. Das Wehr wurde – zumindest von unserer Gruppe – diesmal spontan gemeistert. Am Ende waren alle zufrieden wieder in ihren Domizilen, wenn auch das Auffinden der Maas-Anlegestelle etwas schwierig war, da dieses von der Straße nicht gut einsehbar ist.

Abends trafen wir uns zum „Resteessen“, verbrachten wieder einen wortreichen Abend miteinander, bei dem auch die Kehlen ausreichend, aber nicht ausschweifend befeuchtet wurden.

Der Morgen des Maifeiertages verlief mit Frühstück und dem Rückbau der Unterkünfte. Die Zelte sollten vor dem Einpacken noch trocknen, es beteiligten sich deshalb erlaubterweise nicht alle am vollständigen Aufräumen und dem Festzurren der Boote auf den Hängern und reisten früher ab. Den Auf- und Abräumern auch hier noch einmal ein dickes Dankeschön für ihre Arbeiten. Ich hoffe, auch Ihr seid alle gut nach Hause gekommen und freut euch schon auf die nächste Gemeinschaftsaktion. Mich als „Gelegenheitspaddlerin“ hat diese Maifahrt jedenfalls sehr motiviert.

Barbara Stuttmann

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