European Master Games 2019 in Turin

Alle 4 Jahre finden die Meisterschaften der Altersklasse von 30 an aufwärts statt. Hier messen sich die Athleten in vielen verschiedenen Sportarten, wie Leichtathletik, Marathon, Rennsport, Fußball etc. Dieses Jahr fanden sie in Turin statt und hatten auch die Kategorie Kanuslalom im Programm.

30 Sportler aus ganz Deutschland machten sich auf den Weg nach Ivrea an der Dora Baltea um noch vorher auf der Strecke zu trainieren, da sie sehr anspruchsvoll mit vielen Absätzen und Walzen ist. Hier fand 2018 noch die Junior bzw. U23 Kanuslalom WM statt und nun die EM der Masters.

Vom WSF 31 Köln starteten Richard Bender (Kategorie K1 männlich 50 – 54) und Martina Rübhausen (Kategorie K1 weiblich 55 – 59) sowie Evi Huss (Kategorie K1 weiblich 45 – 50).

Bei den Masters werden die Sieger in 5-jahres Schritten ausgefahren. Die ältesten Teilnehmer fuhren in der Kategorie 70 – 74 und waren alle männlich. Die älteste Starterin im Kanuslalom war Gisela Grothaus im der Kategorie K1 weiblich 60 – 64.

Deutsche Mannschaft incl. Angehörigen/Fans

Kordula Striepecke – Giuseppe di Angelo (Organisator Ivrea Canoe Club) und Martina Rübhausen

 Zur Einstimmung der EMG hatte sich Rübe mit Karlheinz Heckel aus Augsburg für die Distanz 1000 Meter bei den Rennsportwettbewerben angemeldet. Das Rennen fand am Mittwoch den 30.7. morgens um 10.20 statt. Ein Boot hatten wir bis 1 Tag vorher nicht. Woher auch?! Wir sind doch Slalomfahrer! Auf der Suche nach einem K2 wurden wir bei Sportlern aus Wittenberg fündig, die uns einen K2 aus Holz von 1972 ausliehen. Kalle hatte zwar noch nie in einem Rennboot gesessen, aber als wir den nächsten Morgen es vor unserem Start ausprobierten ging es nach anfänglichen Wackeleien erstaunlich gut.

Als unsere Konkurrenten und die Startcrew unsere Slalompaddel dann bemerkten war das Gelächter groß. Leider brach mir ab der Mitte der Strecke die Fußstütze auf der einen Seite weg und auf den letzten 200 Metern dann auf der anderen Seite, so daß an Endspurt nicht wirklich zu denken war. Somit mussten wir uns mit dem 3. Platz zufriedengeben, über den wir aber super glücklich waren, weil wir „lebend“ ohne auf der Strecke rein zu fallen angekommen sind. Das Reinfallen haben wir dann beim Aussteigen am Steg nachgeholt.


K2 Mix 1000 Meter mit Karlheinz Heckel (Augsburg)

Am Samstag den 3.8. wurde es dann im Slalom ernst.

Richard Bender startete in einem der stärksten Felder. 15 Konkurrenten gingen an den Start. Unter anderem Ingo Kriesinger, der immer noch international für Belgien startet und Thomas Becker, der 1996 bei der Olympiade den 3. Platz erreichte. Des Weiteren starteten noch 2 weitere Deutsche aus Lüneburg und Augsburg sowie aus den Ländern Slowenien, Italien, England, Frankreich, Russland. Das Rennen war spannend und Richard belegte nach dem 1. Lauf Platz 3 mit einer Torstabberührung und einer Fahrzeit von 89,3 und somit knapp 4 Sekunden Rückstand auf Platz 1 von Ingo Kriesinger. Im 2. Lauf fuhr er noch eine knappere Linie um die fehlenden Sekunden raus zu fahren. Leider vereitelte eine Welle die das Boot unter einen Torstab schob eine Platzierung auf dem Treppchen. Zum Schluss wurde es Platz 4 mit 2 Torstabberührungen und 5,5 Sekunden Rückstand zum Gewinner, da sich noch der vorher 5. Platzierte Russe wesentlich verbesserte und auf Platz 3 schob.

Richard Bender


Richard Bender

 

Richard Bender 


Richard Bender 


Richard Bender  


Richard Bender 

 


Richard Bender 

Besser lief es dafür bei Martina „Rübe“ Rübhausen. In ihrer Altersklasse starteten 4 Personen aus Deutschland, Russland und Italien. Nach dem 1. Lauf belegte sie Platz 2. Die Fahrt war zwar für sie nicht zufrieden stellend, da sie an einem Tor vorbeifuhr und eine Hilfsschleife mit absolvieren musste, aber im Gegensatz zur Italienerin hatte sie schon mal eine Ausgangsposition. Den 2. Lauf fuhr sie dann engagierter was zu einer wesentlichen Verbesserung der Fahrzeit führte. Es war aber immer noch nicht richtig gut, weshalb sie sich der deutschen Konkurrentin Kordula Striepecke (Schwerte), die früher in ihrer aktiven Zeit auch viele internationale Erfolge einfuhr, geschlagen gab.


Martina Rübhausen

 


Martina Rübhausen


Einzel mit Kordula Striepecke Gold und Luisa Pugliese/Italien


Einzel mit Kordula Striepecke Gold und Luisa Pugliese/Italien

Sogar Evi Huss – derzeit in Augsburg lebend – war mit ihrem jüngsten Kind David angereist um bei den Masters zu starten. Sie beherrschte Ihre russischen Konkurrentinnen souverän, weshalb sie ihre Kategorie mit über 25 Sekunden Vorsprung gewann. David hatte sich während der ganzen Woche ebenfalls mit vorbereitet und durfte als Forrunner den „alten“ Teilnehmern die Strecke vorfahren.


Evi Hess

 
Evi Hess

 
David Becke Forrunner


David Becke Forrunner

Zum Abschluss der Masters gab es dann noch einen Mannschaftslauf in den verschiedenen Kategorien. Hier fuhr Evi mit Mandy Benzin und Lisa Micheler-Jones zusammen auf Goldkurs. Rübe machte es ihr mit Kordula Striepecke und Janet Steinbrenner nach und Richard fuhr in einem umkämpften Rennen ebenfalls mit Thomas Becker und Andreas Leonhard auf Platz 1. Hier betrug der Abstand zum Schluss nur 1,01 Sekunden zum weiteren deutschen Team mit Ingo Kriesinger, Peter Micheler und Karlheinz Heckel (alle in Augsburg lebend und dort auch regelmäßig trainierend).

 
Mannschaftsgold 50+ mit Kordula Striepecke (Schwerte) und Janet Steinbrenner (Augsburg)


Platz 1 Evi Huss/Mandy Benzin/Lisa Micheler-Jones Platz 2 Gisela Grothaus/Yvonne Freyer/Angélique Leonhard


Richard Bender /Andreas Leonhard/Thomas Becker – Mannschaft


 Platz 1 Richard Bender/ Andreas Leonhard/Thomas Becker Platz 2 Peter Micheler/Karlheinz Heckel/Ingo Kriesinger Platz 3 Italien

Richard mit seiner Mannschaft Gold! 

 


Mannschaftsgold mit Kordula Striepecke und Janet Steinbrenner

Alles in allem waren die deutschen Slalomkanuten in Ivrea sehr erfolgreich. Von den ca. 120 Startern stellte die deutsche Mannschaft 30 Starter, von denen bis auf 3 Starter alle mindestens 1 Medaille mit nach Hause nehmen konnten und die meisten waren golden.

Hiervon hat der WSF nun 4 Goldene, eine Silberne und vom Rennsport noch eine Bronzene.

Die nächste EMG findet 2023 in Finnland statt. Ob Kanuslalom dabei sein wird bleibt abzuwarten….

Martina Rübhausen

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